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Vanunus Rückkehr

“Vanunu Mordechai sagt
wir brauchen keinen jüdischen Staat"

Le retour de Vanunu

The Return of Vanunu

El retorno de Vanunu

 

Von Israel Adam Shamir

Aschkelon ist eine friedliche kleine Stadt im Süden von Tel Aviv und im Norden von Gaza, wiedererbaut nach 1948 auf den Ruinen der alten palästinensischen Stadt. Weisse Häuser und weisser Sand verleihen ihr ein sauberes Aussehen. Auch das Hochsicherheitsgefängnis ist weiss gestrichen, obwohl es nun wirklich kein idyllischer Ort ist. Heute machte Aschkelon, dank des vom Mossad betriebenen Gefängnisses, zum ersten Mal wieder Schlagzeilen seit Richard Löwenherz es Saladin entriss.

18 lange Jahre bis zum heutigen Tag war Mordechai Vanunu im Supersicherheitstrakt Agaf Sieben lebendig begraben und das seit er in Europa von Spionen des Mossad entführt und auf illegale Weise hierher gebracht wurde, wo man ihn verurteilte und einsperrte.

Vanunu beging ein Verbrechen doppelter Schwere, denn er verweigerte dem jüdischen Staat Gehorsam indem er das Geheimnis seiner üblen Nuklearmacht lüftete und indem er Christus annahm. Für diese Taten wurde er in Einzelhaft gehalten, Stunde um Stunde, Tag um Tag und Jahr um Jahr unter den starren Augen der Beobachter des Mossad. Das wäre ausreichend gewesen, um den Geist eines normalen Menschen zu brechen, um ihn in den befreienden Wahnsinn zu treiben, was seine Peiniger gern gesehen hätten. Doch der Plan misslang, denn Vanunu ist kein gewöhnlicher Mann.

Vanunu erhält die Eucharistie

Eucharistie: (gr. Eucharistia, Danksagung). Der Name, der dem heiligen Sakrament des Altars gegeben wurde, hat einen doppelten Aspekt des Sakramentes und des Messopfers, während dessen Jesus Christus im Brot und im Wein präsent ist. Andere Bezeichnungen werden verwendet, wie zum Beispiel “das heilige Abendmahl” (Coena Domini), “der Tisch des Herrn” (Mensa Domini), “der Leib des Herrn” (Corpus Domini) und “das Allerheiligste” (Sanctissimum); folgende Ausdrücke können hinzugefügt werden deren Grundbedeutung leicht verändert wurde: “Agape” (Fest der Liebe), “Eulogia” (Segen), “Brotbrechen”, “Synaxis” (Versammlung), etc. Doch die alte Bezeichnung “Eucharistie”, die schon in so frühen Schriften wie denen von Ignatius, Justin und Irenaeus vorkommen, gilt heute als geläufigste Bezeichnung in der technischen Terminologie der Kirche und der Theologen.

 

Vanunu kommt aus einer orientalisch - jüdischen Familie der Arbeiterklasse aus dem trockenen Negev. Er war Zeuge der Verfolgung der eingeborenen Palästinenser, die sein Mitgefühl gewannen. Dieses brüderliche Mitgefühl für Nichtjuden, das in der jüdischen Tradition missbilligt wird, brachte ihn zu Christus. Er konnte nicht weiterhin in Dimona arbeiten, dem Ort an dem Israel seine Massenvernichtungswaffen herstellt. Er brach offen mit der jüdischen Omertà, denunzierte das Böse und machte seine Mitbürger und die Welt aufmerksam auf das riesige angehäufte nukleare Arsenal, das in unterirdischen Lagerräumen den Weltfrieden bedroht.

Ein Christ besitzt Eigenschaften Christi und Zeugen von Vanunus Taten machten ihm zum christlichen Märtyrer. Juden sind ziemlich nachtragend und sie werden einem Mann nicht vergeben, der ausgebrochen ist. Die Richter verurteilten Vanunu zu 18 Jahren, um die religiöse Bedeutung dieser Verhandlung deutlich zu machen. Sie verurteilten ihn zu 18 Jahren, um ihn ‘lebendig einzumauern’, denn ‘18’ bedeutet ‘lebendig’ auf Hebräisch. Viele Juden tragen die 18 oder ‘Chai’ um ihren Hals, so wie die Christen das Kreuz tragen.

Wissen Sie, was dieses Zeichen bedeutet?” wurde Daniel McGowan von der Organisation Deir Yassin Remembered von einem Polizisten gefragt und er antwortete: “Das ist die Strafe zu der ihr Vanunu verurteilt habt”.

Doch die 18 Jahre vergingen und heute ist Vanunu ins Leben zurückgekehrt. Es war ein Augenblick höchsten Jubels, der uns an den Sonntag der Wiederauferstehung erinnerte, als die weissen Tauben über dem weissen Gefängnis aufstiegen und eine Menschenmenge vor dem schwer vergitterten Eisentor, das den Eingang des Aschkelon Gefängnisses bewacht, gemeinsam im Chor sang.

Er näherte sich dem Tor, griff nach den Gitterstäben, als ob er sie zerbrechen wollte, zog seinen kräftigen Körper an ihnen hoch und sah uns an, seine Freunde, die gekommen waren, um seine Freilassung zu mitzuerleben und seine Feinde, die nach seinem Blut dürsteten. Er schenkte uns kein Hollywoodlächeln des befreiten Gefangenen. Er war kein schüchternes Lamm mehr, sondern der Menschensohn, der dem Tod begegnet und zurückgekehrt war. Sein Gesicht erschien ernst und grimmig, umrahmt von den bläulichen Eisengitterstäben, wie das Gesicht Christi auf einer alten Ikone, als der die Tore der Hölle durchbricht.

Christus durchbricht die Tore der Hölle

Er wandte sich an die Fernsehteams uns sprach zu ihnen, zuerst auf Hebräisch mit starkem sephardischem Akzent, dann auf Englisch:

“Ich möchte ihnen etwas sehr wichtiges mitteilen. Ich habe hier 18 Jahre lang gelitten, weil ich ein Christ bin, weil ich mich habe taufen lassen. Wenn ich Jude gewesen wäre, dann hätte ich hier nicht 18 Jahre lang in Einzelhaft schmoren müssen. Nur weil ich ein Christ bin…Vanunu Mordechai sagt, wir brauchen keinen jüdischen Staat. Vanunu Mordechai möchte nicht in Israel leben und braucht keinen jüdischen Staat. Ich bin das Symbol des Wunsches nach Freiheit. Ihr könnt den menschlichen Geist nicht brechen.”

‘Tötet ihn!’ rief die jüdische Menge, nach Blut lechzend wie in Mel Gibsons Film. Sie schwenkten ihre Schilder mit der Aufschrift ‘Tötet den Verräter’. Doch die Beute entkam ihnen: sein Auto brachte ihn in Minutenschnelle in die Sicherheit der Kathedrale St. Georg, dem anglikanischen neogothischen Bauwerk in Ostjerusalem, wo ihn der freundliche Bischof Riah schon erwartete.

Und so bestätigte Vanunu mit seinen eigenen Worten und Taten: Christus ist das Symbol des Mitgefühls gegenüber unseren Mitmenschen und daher das Symbol der Auflehnung gegen die jüdische Vorherrschaft, das Symbol des unbesiegten menschlichen Geistes, der Gott ähnelt. Er war wahrscheinlich der mutigste Mann auf der Welt und erinnerte mich daran dass ‚Gott Mensch wurde, damit Mensch Gott werden konnte’ (in den Worten von St. Athanasius). Ich dachte an meinen Freund Gilad Atzmon in London und an andere gute Menschen, die sich gegen den archaischen Dominanzgedanken auflehnten; an endlose Argumentationen, ob Christus in unserem Kampf in Palästina relevant sei, Argumente, auf die Vanunu so eloquent antwortete.

1986, als Vanunu verhaftet wurde, schrieb ich in der sozialistischen Zeitung Al-Hamishmar: ‚Vanunu war mein Spion, denn er spionierte für mich die dunklen Geheinmnisse des zionistischen Establishments aus’. Doch er kam mit einer noch wichtigeren Botschaft zurück, mit der des Geistes. Vor Jahren sagte er uns die Wahrheit über die Waffen unserer Feinde; nun enthüllte er unsere Geheimwaffe im Kampf für Palästina: Christus. Und dieser Kampf geht weiter. Während weisse Tauben über dem Gefängnis aufsteigen, bombardieren jüdische Panzer die Städte von Gaza, nur ein paar Meilen entfernt, und töten unschuldige Zivilisten.

Er enthüllte auch die Komplizenschaft der amerikanischen und europäischen pseudo Christen. Vanunu sagte uns, er sei nicht durch den Mossad, sondern von einem CIA Agenten in die Falle gelockt worden, da seine Enthüllungen für die USA ziemlich unangenehm gewesen wären; die USA, eben das Land, das die Welt zur Abrüstung zwang, während es bei der atomaren Produktion in Dimona beide Augen zudrückte. Sogar heute noch versprechen die amerikanischen Behörden, ‚Vanunu im Auge zu behalten’, damit er ihnen nicht noch mehr Scherereien bereiten würde. Berlusconi, dieser grosse italienische Freund von Sharon und Bush, rührte keinen Finger, um die Entführung dieses Mannes von italienischem Boden zu verhindern. Diese Frage sollte bei der Wahlkampagne in den USA diskutiert werden: die Amerikaner haben noch Zeit dazu, die Komplizen der zionistischen Kriegshetzer zurückzuweisen.

Ja, Vanunu hat recht: „Die Zeit ist gekommen, das Schweigen und die geheime Kooperation des Westens, der USA, Canadas und ganz Europas zu beenden, die Israel helfen und Mitwisser Israels Geheimnisse sind...“

Es ist noch nicht zu spät für uns Israelis, diesem Mann zuzuhören und ihm zuzustimmen: wir brauchen keinen jüdischen Staat. Wir brauchen einen Staat des Mitgefühls.

 

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