The WRITINGS of ISRAEL SHAMIR
For One Democratic State
in the whole of Palestine (Israel)

FOR FULL EQUALITY OF NATIVE AND ADOPTIVE PALESTINIANS

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Kleine Schwester

(Kid Sister)

I

Kurz vor der Intifada verabschiedete der amerikanische Kongress eine Resolution, die Israel unterstützte und die Palästinenser dazu aufforderte, ihr Schicksal stoisch zu ertragen. Jetzt, vier Monate und vierhundert Tote später, hat der Kongress seine Position bestätigt und General Scharon aus vollem Herzen seine Unterstützung zugesagt. So ein Ergebnis würden Sie nicht einmal im israelischen Parlament bekommen. Darum wurde mit einer UNO Kommission, die ausgesandt wurde, um über die Kriegsverbrechen zu recherchieren, kurzer Prozess gemacht: Wie kann sie es wagen von Kriegsverbrechen zu sprechen? Die Mitchell Kommission wurde letzte Woche auch zurechtgewiesen. Als Antwort bombardierten amerikanische Kriegsflugzeuge...den Irak (sicher handelt es sich da um einen Fehler?).

Unschuldige Aussenstehende müssen sich fragen, wie Israel mit den Kriegsverbrechen ungeschoren davonkommen kann und noch als Bonus oben drauf vom Kongress volle Unterstützung erhalten kann. Könnte es sich um göttliches Eingreifen handeln? Die Antwort ist natürlich „nein“. Dafür kann man einem anderen Agenten danken. Wir Israelis erfreuen uns voller Immunität und haben keinen Zweifel daran, dass, wenn unsere Regierung sich dazu entschliesst, die Palästinenser in Dosenfleisch zu verwandeln, die New York Times ihren hohen Nährwert preisen wird. Falls dies ihr Plan sein sollte, dann sollten sie sich beeilen, denn mit der momentanen Blockade verlieren die Palästinenser jeden Tag mehr an Gewicht.

Auf der israelischen Seite der Barrikade ist alles okay. Der israelische Schekel steht hoch im Kurs. Sogar der gefeierte Finanzier, George Soros, weiss, dass man sich nicht gegen ihn stellen sollte. Dieser Hauptunterstützer Bill und Hilary Clintons fürchtete sich jedoch nicht davor, gegen das Pfund und Grossbritannien zu wetten, gegen den Dollar und die amerikanische Wirtschaft. Er hörte auf zu kaufen und erklärte, „Ich denke nicht, dass man Märkte auf patriotischen Prinzipien dominieren kann“[1]. Dennoch, Israelis sind für aussergewöhnliche Lösungen berühmt und Vorsicht (oder ist es doch wahrer Patriotismus?) hält ihn von unserer Küste fern.

Die Börse von Tel Aviv erholt sich aufgrund der Nachricht, dass Intel coole fünf Millarden Dollar in Israel investieren wird. Das schöne daran ist, dass die Belagerung der Palästinenser und der Wohlstand in Tel Aviv auf Kosten der amerikanischen Steuerzahler und Investoren aufrecht erhalten wird. Seit 1967 haben wir etwa 170 Milliarden Doller vom amerikanischen Volk erhalten. Dieses Geld hätte dazu dienen können alle unterprivilegierten Kinder Amerikas zu ernähren und einzuschulen. Es hätte zur Entschädigung der Nachfahren der amerikanischen Sklaven dienen und ihnen das Leben erleichtern können. Es hätte Kranke retten und Armen helfen können; es hätte Afrika in ein Paradies verwandeln können. Doch das Geld wurde entführt und an unsere Küste befördert. Jeder Dollar, den die israelische Lobby in Senatoren und Mitglieder des Kongresses investiert hat, ist hundertfach zurückgekommen, wie von der Bibel versprochen.

Abgesehen vom Geld der Steuerzahler haben die Unterstützer Israels, Geschäftsleute, Millarden Dollar in Israel investiert, die ihnen von Aktionären anvertraut wurden. Hinter Intels Investition oder ähnlichen Investitionen stehen keine vernünftigen geschäftlichen Entscheidungen: Israel hat keine qualifizierten Arbeitskräfte. Diese müssen, wie alles andere auch, importiert werden. Die Risiken, die mit einer Investition in unser Land verbunden sind, sind gross und die Gewinne mager. Doch andererseits spielen sie ja auch nicht mit ihrem eigenen Geld.

II

Israels Unterstützer schröpfen Amerika auf breiter Basis doch sie stellen auch anderer Beute nach. In England stahl ein tschechisch-jüdischer Emigrant, der den Namen Robert Maxwell annahm, Millionen von Dollar aus der Pensionskasse seiner britischen Angestellten und schaffte das Geld nach Israel. Sein Tod ist mit verdächtigen Umständen verbunden, doch Israel gab das gestohlene Geld niemals zurück. In einem weiteren englischen Skandal veruntreute Dame Shirley Porter, die Tochter des Geschäftsmannes Jack Cohen, Supermarktkettenbesitzer und ehemaliger Bürgermeister der Stadt Westminster, 50 Millionen Dollar und machte der Tel Aviv Universität, die auf den Ruinen des zerstörten palästinensischen Dorfes Sheikh Munis erbaut wurde, grosszügige Geschenke. Sie wurde vom britischen Hohen Gericht zu einer Strafe von 27 Millionen Pfund verurteilt. Da bereits ihr gesamtes Hab und Gut nach Israel transferiert worden war blieb die Strafe unbezahlt. Auch hier gab Israel das gestohlene Geld nie zurück.

Sehen wir nun nach Frankreich: eine Gruppe von Israelis und französischen jüdischen Finanziers schafften etwa 40 Millionen Dollar an öffentlichen Geldern nach Israel und verschwanden nach Tel Aviv. In einer grösseren Operation transferierten ein paar Textilfabrikbesitzer aus Paris viele Millionen nach Tel Aviv und einige von ihnen wurden verurteilt. Russische Juden und der israelische Bürger Lev Cherny, ein grosser Unterstützer der Jeltsin Demokratie, „privatisierten“ die russische Aluminiumindustrie, die die grössten Reserven auf der Welt repräsentiert. Jetzt fliesst der Umsatz dieser Industrie direkt ins liebliche Savion, das Beverly Hills Israels, während in den gefrorenen Weiten Sibiriens die Bevölkerung in Armut lebt. Die Schweizer und die Deutschen zahlen weiterhin unzählige Milliarden Dollar an Israel für die beschlagnahmten Besitztümer der Juden, obwohl Israel niemals einen Penny für den beschlagnahmten Besitz der Goyim gezahlt hat. Die Europäer gehorchen kleinlaut unter dem härtesten der Kray Brothers, dem mächtigsten Eintreiber der jüdischen Darlehen, den Vereinigten Staaten von Amerika.

Israels amerikanische Unterstützer sind wie ein gigantischer Staubsauger, der in der ganzen Welt Geld und Schweiss aufsaugt. Sehen Sie sich nur mal das Beispiel von Mark Rich an, dem diebischen Milliardär, der von einem der grössten Unterstützer Israels, Bill Clinton, begnadigt wurde. Er war ein Agent des Mossad. Erinnern Sie sich noch an Funimori, den diebischen Ex-Präsidenten von Peru? Israelische Banken halfen ihm bei der Geldwäsche. Manchmal beklagen die Palästinenser und ihre Freunde ihre Unfähigkeit ihre eigene arabische Lobby aufzubauen, um sich gegen die israelische Lobby zu behaupten. Sie vergessen dabei jedoch das wichtigste.

Die israelische Lobby sollte nicht nur für die Palästinenser besorgniserregend sein, sondern für alle Amerikaner. Wenn ein Tanker Öl verliert, dann sollte es die ganz Crew betreffen und auch die Besitzer und nicht nur die Fische. Die israelische Lobby betrügt alle Amerikaner um ihr Geld und bringt alle potentiellen Freunde Amerikas gegen Amerika auf. Viele amerikanische Politiker unterstützen den Betrug, um an der Macht zu bleiben. Für ihre persönlichen politischen Ambitionen verraten sie das Vertrauen ihrer Wähler.

John F. Kennedy erzählte Gore Vidal, dass Harry Truman 1948 fast die Präsidentschaftswahl verloren hätte, doch ein zionistischer Unterstützer gab ihm 2 Millionen Dollar in bar und rettete seine Haut. Damit stimmte Amerika für die Schaffung des jüdischen Staates. Dieses Muster setzt sich immer weiter fort. Die Politiker nehmen Schmiergelder an, verkaufen Begnadigungen, nehmen „Spenden“ an und helfen der israelischen Lobby, das amerikanische Volk zu bestehlen.

Der tatsächliche direkte Beitrag amerikanischer Juden an Israel ist ziemlich klein und steuerfrei. Er würde kaum die Kosten für die Hubschrauber und Missiles decken, mit denen sie Palästinenser töten und noch weniger den israelischen Life-Style aufrechterhalten können, an den wir uns gewöhnt haben. Doch die Israelis sammeln genug an Zuschüssen, um Politiker zu bestechen und einen ansehnlichen Teil amerikanischen Geldes aus dem Staatssäckel zu veruntreuen. Falls so ein Plan von, na sagen wir mal der lybischen Lobby ausgeheckt würde, dann würden die Medien zu recht verlangen, dass diese Leute als einflussreiche ausländische Agenten registriert werden. Hier kann die israelische Lobby auf die Solidarität der zahlreichen amerikanischen Juden und rechten christlichen Zionisten in den staatlichen Medien zählen.

Ahmed Amr, ein unabhängiger Journalist aus Seattle, Washington, beklagte die fast völlige Abwesenheit von arabo-amerikanern in den amerikanischen Medien: „Kann es sein, dass so wie weisse Männer nicht springen können, Arabo-amerikaner nicht schreiben können?“ Er sollte es besser wissen. Sogar Juden, die schreiben können, doch Israel nicht unterstützen, wird der Zugang zu den nationalen Mainstream Medien verweigert. Israels Unterstützer haben die Stimmen der Amerikaner zum Schweigen gebracht, die für die Palästinenser sprechen, auch diejenigen von bekannten jüdischen Intellektuellen wie Noam Chomsky. Sie brachten auch die „heimischen“ anglo-amerikanischen Stimmen zum Schweigen. Die Börse steigt und fällt, doch kein neuer Faulkner aus dem Süden, kein neuer Cheever in Neu England und kein neuer John Barth aus Maryland ist in Sicht. Die Filme aus Hollywood sind zur Weltflucht degeneriert und zur Produktion von schlechten Filmen, die Hass auf Araber schüren.

III

Der Feind der Palästinenser und der Durchschnittsamerikaner, -briten und -franzosen ist nicht „der Jude“ per se, wie viele Leute denken. Es gibt abertausende von wundervollen jüdischen Nachkommen - Ärzte, Künstler, Rabbis oder auch Arbeitslose. Viele von ihnen sind mit den israelischen Verbrechen und der Politik der AIPAC (The American Israel Public Affairs Committee) nicht einverstanden. Einige von ihnen stehen mit an der Front im Kampf um Menschenrechte. Dennoch stimmt die organisierte Mehrheit mit den Forderungen der selbsternannten jüdischen Führung überein.

Zögernde amerikanische Juden befinden sich in der Lage der älteren Schwester in Raymond Chandlers Buch „Der grosse Schlaf“, die die Verbrechen ihrer wilden jüngeren Schwester vertuscht. Wahrscheinlich können Sie sich an die Geschichte als einen der besten amerikanischen Filme aller Zeiten erinnern; das Drehbuch ist von William Faulkner, der Regisseur war Howerd Hawks und gespielt wurde die Geschichte von Humphrey Bogart und Lauren Bacall. Die Vertuschung geht weiter und die jüngere Schwester glaubt, dass sie Immunität geniesst und macht mit dem Morden munter weiter. Schliesslich bringen ihre Verbrechen die scheinbar gesicherte Stellung ihrer älteren Schwester in Gefahr. Gerade rechtzeitig bittet Lauren Bogart darum, das verrücktgewordene Mädel in die Schranken zu weisen, bevor sie Unglück über das Haus und ihre blinden Unterstützer bringen kann.

Spirituell gesehen hat die blinde Unterstützung Israels die Juden in Schafe und Ziegen (Mt 25:32) geteilt, in Söhne von Heiligen und Söhne von Verehrern des Mammon, in Nachkommen von Propheten und deren Mördern, diejenigen, die für die Einheit der Menschheit stimmen und diejenigen, die für nationale Exklusivität stehen, diejenigen, die auf den Retter der Menschheit warten und diejenigen, die auf den Versklaver der Nichtjuden warten. Die erstgenannten machen dem Namen Jude alle Ehre, doch diejenigen, die Teil haben am Aushungern der armen Bauern unter der von Israel auferlegten Belagerung, diejenigen, die sie in Gefängnissen verrotten lassen, werden Schande über uns alle bringen.

Die bindende Vereinbarung der Unterstützer Israels ist kein ethnischer Monolith. Sie ist auch für Nichtjuden offen. Um in den Club aufgenommen zu werden, muss man nur die Armen, die Schwachen und die Unterdrückten verachten. Andererseits kann jeder Jude austreten, indem er israelische Verbrechen zurückweist. Es gibt keine biologische Schuld oder Tugend. Der gläubige Jude der Naturei Karta trat aus und unterstützte das Recht der Palästinenser auf Gleichberechtigung. Genauso taten es die Jews for Justice (Juden für Gerechtigkeit) und viele andere, die sich keiner politischen Gruppe anschliessen, doch sich vom Bösen distanzieren wollten. Wohlwollende französische Aristokraten lehnten sich 1789 gegen das alte Regime auf, sie warteten nicht auf den Nationalen Schlag von 1793.

Es liegt im Interesse der Amerikaner, Juden und Nichtjuden gleichermassen, ein volles Embargo gegen Israel zu verhängen, genau wie gegen Lybien und den Irak. Die Idee eines ausschliesslich jüdischen Staates ist genauso falsch wie die eines exklusiv arischen oder weissen Staates. Palästina/Israel sollte zu einer Demokratie werden basierend auf dem Prinzip EIN MANN EINE STIMME. Machen Sie sich um uns Israelis und Palästinenser keine Sorgen: Wir, die Söhne Abrahams, können zusammen leben. Stoppen Sie einfach nur die Unterstützung der Generalsjunta und wir werden das Licht sehen.

Ein demokratisches Israel/Palästina wird den zionistischen Staubsauger abdrehen. Die lange Phase des Wahnsinns des Don Quijote wird vorbei sein und man wird ihn wieder Don Quexana den Guten nennen. Die Früchte der Arbeit werden denen zukommen, die sie brauchen und nicht den israelischen Generälen. Amerikaner werden im Mittleren Osten wieder willkommene Gäste sein. Wer weiss, vielleicht wird sogar das grossartige amerikanische Kino wieder aus der goldenen Asche auferstehen.

 

[1] http://www.newsmax.com/archives/articles/2001/9/23/163013.shtml “Soros: Patriotism Ends at the Stock Market,” Wes Vernon, Newsmax.com, 25. September 2001.

 

 

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